Geonik usw.

Am 27.04.2012 fand die Informationsveranstaltung zum Thema „Grundwasser-entnahme in Holdorf“ statt.

Der Einladung zum Treffen gefolgt sind der Bürgermeister Holdorfs, Gemeinderatsmitglieder, Kreistagspolitiker, NABU, Landwirtschaftskammer (auch vom Bereich Forst, ansässig in OL), Landvolk, der Bezirksförster, die Betreiber vom Heidesee und Zeltplatz Heidesee , sowie Landwirte von den 20 Betrieben, die sich in der Angelegenheit „Wasserrechtsantrag OOWV“ anwaltlich zusammengeschlossen haben.

Im Anschluss an die Vorstellung der neuen Daten fand ein reger Austausch der Gruppierungen zum Thema statt und man war sich einig, dass jeder in seinem Bereich am Thema bleibt, dass der Austausch untereinander wichtig ist und dass eine sachliche, auf fachlich hohem Niveau gehaltene Auseinandersetzung mit dem Thema die einzige Möglichkeit ist, dem Thema gerecht zu werden.

Wir können nicht oft genug betonen, dass uns durchaus bewusst ist, dass Wasser ein hohes Gut ist – aber umso mehr darf man von einem öffentlich-rechtlichem Wasserversorger eine gute Datengrundlage, eine genaue Beweissicherung verlangen. Die mangelnde Datengrundlage beklagten übrigens genauso die Wildeshausener im letzten Jahr (Erhöhung der Fördermenge wurde dort abgelehnt). Inzwischen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass nicht nur eine Erhöhung der Fördermenge auf den Prüfstand gehört, sondern auch die bisherige Förderung.

 

Kurz zusammengefasst lässt sich folgendes feststellen:

  1. Am 15.03.2012 wurde bereits die Grundwasser-Absenkung erreicht, die vom OOWV im Wasserrechtsantrag bei einer mehrjährigen Grundwasserentnahme von 5,5 Millionen cbm/a in Verbindung mit mehrjähriger Trockenheit prognostiziert wurde – obwohl derzeit eine maximale Entnahmemenge von 4,75 Millionen cbm/a genehmigt ist. Das sind für uns alarmierende Werte.

  2. Zudem mussten wir feststellen, dass das Haupt-Entnahmegebiet in der Fassung Mitte (Tiefbrunnen) realisiert wird. Eine gleichmäßige Entnahme auf der gesamten Fassungsbreite – wie vom Nieders. Landesamt für Bodenforschung in dem gutachterlichen hydrologischen Bericht vom 06.01.1971 gefordert - findet somit nicht statt. Schon damals ging man davon aus, dass pro Kilometer Abstrom-Breite nur 1,2 Millionen cbm/a Grundwasser gewinnbar sind, ohne nachteilige Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt zu erhalten. Die jetzige Entnahme steht im gravierenden Widerspruch dazu. Die hierdurch auftretenden massiven Schäden können wir nicht weiter hinnehmen. Grundwasserentnahmen Dritter blieben bislang unberücksichtigt.

  3. Im Wasserrechtsantrag ist noch immer die Rede von mehreren Grundwasser-Stockwerken. Auch diese konnten durch die Konstruktion von zwei geologischen Profilschnitten auf Grundlage der vorliegenden Schichtenverzeichnisse der Brunnen- und Grundwassersmessstelenbohrungen widerlegt werden. Eine flächige Verbreitung von lateralen Grundwasserstauern ist schon durch die punktuelle Grundwasserspiegelabsenkung im Brunnenfeld Mitte nichtplausibel. Die Grundwasserentnahme aus den Tiefengrundwasserleitern schlagen bis zur Grundwasseroberfläche durch.

  4. Da wir nun wissen, dass das Hauptentnahmegebiet direkt an der A1 liegt und hier nur ein marodes Rückhaltesystem mit Ölabscheider installiert ist, möchten wir Sie auf diesen desolaten Zustand hinweisen. Wir können nicht verstehen, dass hier keine Wartung und Instandsetzung erfolgt und Grundwasser im unmittelbarer Nähe einer Trinkwassergewinnungsanlage gefährdet wird.

 

Alle vom Institut GEONIK erarbeiten Unterlagen haben wir für Sie unter Rubrik NEU; NEU; NEU bereitgestellt.

Oder benutzen Sie die nachfolgenden Links:

  1. OV_ Artikel vom 30.04.2012
  2. 3D- Karten
  3. Gleichen- und Differenzenpläne
  4. Karten mit Flurabständen
  5. Schichtenverzeichnisse
  6. Schutzmaßnahmen in der Schutzzone 2 an der BAB (Sohlenbefestigung mit Ölabscheider)
  7. Zur Fotogalerie gelangen Sie hier

Nachfolgende Karten wurden vom Ingenieurbüro GEONIK GmbH im Auftrag der IGUVW erstellt.

 

Grundwassersituation ohne Entnahme

Situation ohne Entnahme

 

Grundwassersituation Stand: März 2012

Hier sind die Absenktrichter - besonders im Bereich der Brunnengalerie - deutlich zu sehen.

 

Invertierte Darstellung der Absenktrichter, um die tatsächlichen Absenkungen darzustellen.

Die Zahlen auf den Linien geben die Absenkungen in Metern an. Die maximale Absenkung im Brunnenfeld beträgt bereits 8 Meter. (Die Karte zeigt nicht die Dammer Berge, sondern die Absenktrichter, die durch die Grundwasserentnahme bedingt sind)

Nachfolgende Karten wurden vom Ingenieurbüro GEONIK GmbH im Auftrag der IGUVW erstellt.


Die nachfolgende Karte zeigt den Nullzustand (ohne Wasserentnahme). Dieser Zustand wurde aus allen uns zur Verfügung stehenden Daten rekonstruiert. Datengrundlage waren fast ausschließlich Daten des OOVW, da nur wenige neutrale Messwerte zur Verfügung standen.

Die Randbereiche Richtung Ost und West konnten nicht weiter dargestellt werden, da hier keine genügende Datendichte vorliegt. Auch der heutige Zustand ist mit dem uns bekannten Messstellennetz nicht zu erfassen. Hier wären zusätzliche Peilbrunnen notwendig. Die gilt ebenfalls für den Betreich Grandorf und die Stauchendmoränenzone der Dammer Berge.

Die Ganglinien (Höhen gleicher Grundwasserstände) geben Aufschluss über die Höhe des Grundwassers in Metern über normal Null. Rückschlüsse, wie tief das Grundwasser unter der Oberfläche ansteht, lassen sich erst in Verbindung mit einer topologischen Karte darstellen. (Diese finden Sie unter dem Punkt Karten Flurabstände). Benötigt werden solche Karten, um die durch die Grundwasserentnahme bedingte Absenkung darzustellen (Differenzenplan). Siehe Karte 3 & Karte 5.

Karte 1

 

Die nachfolgende Karte zeigt den Mittelwert der Jahre 2005 - 2010. Dieser Zustand wurde aus allen uns zur Verfügung stehenden Daten rekonstruiert.

Karte 2

 

Die nachfolgende Karte zeigt den Differenzenplan (Differenz zwischen Karte 1 / Nullzustand und Karte 2 / Mittelwert der Jahre 2005 - 2010).

Die Grundwassergeichen zeigen die bis dahin erfolgte Absenkung des Grundwasserspiegels.

Karte 3

 

Die nachfolgende Karte zeigt den Grundwasserstand (Stichtag 15.03.2012). Die Daten wurden von der IGUVW gemessen (Loten der OOWV Peilbrunnen). Insgesamt wurden über 150 Peilbrunnen gelotet.

Karte 4


Die nachfolgende Karte zeigt den Differenzenplan (Differenz zwischen Karte 1 / Nullzustand und Karte 4 / Messwerte der IGUVW vom 15.03.2012).

Die Grundwassergeichen zeigen die bis dahin erfolgte Absenkung des Grundwasserspiegels.

Sehr gut sichtbar ist, dass sich das Hauptfördergebiet zwischen Wasserwerk und der Autobahn befindet. Hier gibt es Absenkungen von bis zu 8 Metern im Brunnenfeld. Selbst unter der Autobahn beträgt die Absenkung mittlerweile 6 Meter. Sollte sich in diesem Bereich der A1 ein Unfall mit z.B. einem Gefahrguttransport ereignen, ist es naheliegend, das die Wasserversorgung massiv gefährdet wird. Zudem wird das einzige Rückhaltesystem für diesen Fall offensichtlich bereits seit vielen Jahren nicht mehr gewartet und instandgesetzt. Bei einer Tankstelle z.B.  hätte dies hohe Strafen, bzw. die Stillegung zur Folge. Für den OOWV scheinen diese Maßstäbe nicht zu gelten. Weitere Informationen und Fotos zum Rückhaltesystem finden Sie hier.

Am 15.03.2012 wurde bereits die Grundwasser-Absenkung erreicht, die vom OOWV im Wasserrechtsantrag bei einer mehrjährigen Grundwasserentnahme von 5,5 Millionen cbm/a in Verbindung mit mehrjähriger Trockenheit prognostiziert wurde – obwohl derzeit eine maximale Entnahmemenge von 4,75 Millionen cbm/a genehmigt ist. Das sind für uns alarmierende Werte. Bis zum Grundwassertiefststand im Herbst, dürfte der Grundwasserstand nochmals um ca. einen halben Meter absinken. Anfang März handelt es sich um Grundwasserhöchsstände.

Hätte der OOWV wie in der Bewilligung (Wasserechtsbescheid) gefordert, jedes Jahr zur trockensten Jahreszeit solche Grundwasserdifferenzenpläne gezeichnet, wäre das Ausmaß der Absenkungen und Schädigung viel eher erkennbar gewesen. Die Beweissicherung hätte gezielt und korrekt durchgeführt werden können und es wäre nicht nowendig gewesen, eigene Messungen durchzuführen und eigene Unterlagen erstellen zulassen. Aber leider wurden die in der Bewilligung geforderten Unterlagen bis heute nicht beigebracht und von den Kontrollbehörden offensichtlich nicht eingefordert.

Karte 5

Diese Karte zeigt die Flurabstände (Grundwasserabstand),  ohne Wasserentnahme. (Quelle: GEONIK)

Jede Farbe steht für einen anderen Flurabstand. So steht dunkelgrün für Flurabstände kleiner 1,0 Meter, rot hingegen für Flurabstände größer als 5 Meter. Die Bedeutung der anderen Farben können Sie aus der Legende am unteren rechten Rand der Karte entnehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Karte zeigt die Flurabstände (Grundwasserabstände) gemessen am 15.03.2012.

Die Veränderungen sind deutlich sichtbar. Besonders markant sind die sehr stark gewachsenen roten Fächen, in denen der Grundwasseranschluss völlig verloren ging. Diese Flächen werden sich bei einer Erhöhung der Fördermenge massiv ausweiten.

211017 Anl 7  Flurabstand ist r

Im Wasserrechts-Antrag ist noch immer die Rede von mehreren Grundwasser-Stockwerken. Auch dies konnte vom Institut GEONIK durch Aufstellung der Schichtenverzeichnisse widerlegt werden. Hierzu wurden sämtliche uns vorliegende Aufschlussbohrungen herangezogen. Hierbei handelt es sich übrigens um frei zugängliche Daten des OOWV. Wie das Gutachten des OOWV mit diesen Daten zur Annahme, dass es mehrere Grundwasserstockwerke gibt, gelangen konnte, ist für uns nicht nachvollziehbar.

Auch die vom Institut GEONIK erstellten Grundwassergleichenpläne zeigen im Bereich der Hauptförderung (zwischen Wasserwerk und BAB) eindeutig, das sich die Entnahne aus dem angeblichen tieferen Stockwerken sofort in den oberflächen nahen Peilbrunnen zeigt. Auch dies ist ein eindeuteiger Beweis dafür das es im Entnahmebereich eine Stockwerkstrennung nicht gibt.

Das Märchen von mehreren Grundwasserstockwerken, das schon seit Beginn der Planungen zum Wasserwerk vom OOWV den Landwirten erzählt wurde, hat somit entgültig ausgedient.

 

Profilschnitte erstellt vom Institut GEONIK GmbH

Profilschnitte

 

 

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